
“Wenn du jetzt sterben würdest, das wäre ganz schön blöd.”
22. Dezember 2019
Das sagte vor kurzem meine Tochter zu mir, als wir gerade am Morgen uns wach kuschelten.
Ich schaute sie an und sagte: “Ja, das wäre ganz schön blöd.”
Ich atmete aus und ergänzte: “Ich habe aber nicht vor, jetzt zu sterben.”
“Gut”, antwortete sie und drückte mich ganz fest.
Mir wurde in dem Moment wieder bewußt, dass auch wenn die Kinder so leicht durch den Alltag schweben, sie manchmal schwere Gedanken tragen.
Und natürlich beschäftigt meine Kinder aktuell auch, was mit mir ist.
Mein Sohn sagte vor 2 Tagen zu mir, bevor ich zur Op-Befundsbesprechung ins Krankenhaus gegangen bin, er hat Angst, dass die Ärzte etwas gefunden haben, wo sie nichts mehr machen können.
Ich habe von Anfang an offen mit meinen Kindern geredet, ihnen gesagt, was Brustkrebs ist und wie es heute behandelt wird. Sie können mich alles dazu fragen. Und doch merke ich, wie wichtig es ist, auch auf die leisen Zwischentöne zu hören, damit nicht etwas in ihrem Herzen riesengroß wird.
Denn wir können mit mit einem warmen Gefühl in die Weihnachtszeit starten. Die Ergebnisse der Pathologie waren gut. Es wurden keine aktiven Tumorzellen mehr gefunden, weder in den Lymphknoten noch in dem Tumorbett. “Das ist mein schönstes Weihnachtsgeschenk”, sagte meine Schwiegermutter heute am Telefon zu mir, sie, die sich so viel sorgt um all ihre Lieben.
Was ist dein schönstes Geschenk, was du zum Jahresende erhältst und was man nicht in einem Laden kaufen kann?

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